NEXUS
Endlich mal wieder Zeit zum Lesen. Und das erste Buch auf dem Stapel ungelesener Bücher war NEXUS von Ramez Naam. Logische, der Untertitel „Das Internet im Kopf“ lockt mich alten Nerd.
Die Nano-Droge ermöglicht es einem, sich mental mit anderen Menschen und mit den Datenströmen des Internets zu verbinden. Der US-Behörde ERD ist Nexus jedoch ein Dorn im Auge.Sie zwingen den jungen Programmierer Kaden Lane, einen der Miterfinder von Nexus, sich bei einer skrupellosen chinesischen Wissenschaftlerin einzuschleusen. Sie plant, die gesamte Menschheit zu unterwerfen. Doch auch die Behörden gehen für Nexus über Leichen.
Das wirft natürlich viele interessante Fragen auf. Zudem gelingt es einem Team von Wissenschaftlern um den Protagonisten herum, einen Software-Layer über die Droge zu legen – sie quasi programmierbar zu machen.
Apps für das Gehirn. Kommunikation über Gedanken. Wenn das kein geiler Stoff ist.
Leider hat sich Ramez Naam aber nicht dafür entschieden, einen Roman über das technisch mögliche zu schreiben. Sondern einfach das Militär zum Antagonist gemacht, dass die „Waffe“ unter seine Kontrolle bringen will. Die Wissenschaftler flüchten, das Militär tötet, eine düstere Gesellschaft und Mönche und man hat das Gefühl ein Mash-Up aus Mission Impossible und der Bourne-Reihe.
Das Buch ist gut geschrieben und flüssig zu lesen. Vermutlich werde ich auch den nächsten Teil lesen (sobald ich mit dem Three-Body-Problem durch bin). Aber irgendwie bin ich doch etwas enttäuscht. Nicht nur, weil es dem per Software zum Superhelden gestählten Wissenschaftler einfach zu leicht fällt, den technisch hoch gerüsteten Feinden immer wieder zu entkommen – auch weil ich glaube, dass man mehr aus der Story hätte machen können und müssen.
Das soll aber niemanden abhalten: Im Grunde ist das solide Sci-Fi-Actionkost zu einem spannenden Thema. Man muss ja nicht zu sehr drüber nach denken, sondern es vielleicht einfach nur genießen 😉
Mir selbst war es zu wenig Character-Building, World-Building und insgesamt war es mir viel zu oberflächlich. Da hätte man mehr draus machen können.
[Das Header-Bild ist von Amazon aus dem Angebot für das Hörbuch.]
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