The Talisman – Stephen King

„The Talisman“ oder auf Deutsch „Der Talisman ist eines dieser Bücher aus der Kategorie, in die man die Romane steckt, die von Stephen King sind, aber nicht wirken, als wären sie von ihm. Und vielleicht genau deswegen auch „echte“ King-Bücher sind.

„Die perfekte Mischung aus Fantasy und Horror. Im Vorläufer zu King/Straubs Bestseller „Das Schwarze Haus“ begibt sich der zwölfjährige Jack Sawyer auf eine weite, abenteuerliche Reise, in der Idylle und Entsetzen nahe beieinander liegen.“

Quelle: Thalia

Die Beschreibung ist etwas irreführend, weil das Buch „Das Schwarze Haus erst 15 Jahre später erschien und man durchaus sagen kann, dass die Bücher auch zwei vollkommen unterschiedlichen Phasen Kings stammen.

Die Geschichte von Jack Sawyer beginnt wie man sich das wünscht: mit seiner Mutter, einer alternden Schauspielerin, in einem Hotel lebend realisiert Jack, dass sie sterben wird. Unverhofft trifft er einen sehr eigenen Charakter, Speedy Parker, der ihm einen Weg aufzeigt, sie zu retten. Und so macht sich Jack auf den Weg, einmal quer durch die USA, um den Talisman zu finden, der ihr Leben retten kann.

Doch dabei bewegt er sich nicht nur durch die USA, sondern auch die „Territories“, eine Landschaft, die erschreckend an die Welt aus „Der Dunkle Turm“ erinnert. Allerdings spielen in den Territories Eigenschaften eine Rolle, die – warum auch immer – King im Turm-Zyklus nicht weiter berücksichtigt hat oder hatte.

„The Talisman“ ist dabei das, was man „slow paced“ nennen würde. Die Geschichte nimmt sich Zeit, sich zu entfalten und auch wenn oft oder immer latent Gefahr dort lauert, wo man aus dem Augenwinkel gerade nicht hinsehen kann, begleitet man Jack auf seinem Weg vom Jungen zum Mann und auf der Suche nach der Rettung. Dabei geht es um Freundschaften, Feindschaften, Liebe und Verrat und – was halt irgendwo putzig ist, auch um überkommene Rollenbilder. Wenn zum Beispiel der beste Freund, bzw. der beste nicht menschliche Freund unseres Protagonisten ein Werwofl sein wird.

Das Buch ist nichts für action verliebte Menschen, bei denen es Schlag auf Schlag gehen muss. Es ist etwas für die Leserinnen und Leser, die es lieben langsam und genussvoll in eine Welt einzutauchen, die auf der einen Seite an unsere erinnert. Und doch gerade genug seltsam ist um zu zeigen, dass sie nicht unsere ist.

Und wie so oft bei King ist das Buch auch eine Zeitreise in eine USA, die es heute so nicht mehr gibt. Die viele von uns auch nie erlebt haben. Und schon das reicht eigentlich aus um den Eindruck zu bekommen, dass die beschriebene Welt irgendwie Alienartig wirkt.

Auf jeden Fall ein grandioses Buch. Für die, die sich die Zeit nehmen wollen.

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