Metro 2033 – Die Trilogie

Schon seit geraumer Zeit steht das Buch „Metro – Die Trilogie in meinem Regal und wartete darauf, gelesen zu werden. Dafür sprach, dass ich vor vielen Jahren mal das Computerspiel gezockt habe und sehr angetan war. Und irgendann mal aufgeschnappt habe, dass es sich durchaus an der Buchvorlage orientiert.

Irgendwann habe ich dann mal dieses wirklich cool aussehende Buch in der Hand gehalten, dass für nur 35€ die Geschichten Metro 2033, 2034 und 2035 enthielt, so wie zwei Zusatzgeschichten. 1.600 Seiten lang und damit ein Schnäppchen.

Aber halt auch 1.600 Seiten. Das macht schon Eindruck in einer Welt in der man die Aufmerksamkeitsspanne einer Eintagsfliege hat – zwischen all den anderen Reizen. Aber der hereinbrechende Herbst hat mich irgendwie bewogen, das Buch mal mit aufs Sofa zu nehmen. Und wenigstens mal anzufangen.

Um dann immer wieder zurück zu kehren, bis es durch war.

Die Welt, die Glukhovky aufspannt, hat mich sofort in ihren Bann gezogen. Das liegt zum Einen daran, dass er es schafft, die Enge, das klaustrophobische Dasein der Gesellschaft in der U-Bahn unter Moskau so zu beschreiben, dass man sie zu fühlen glaubt.

Der zweite Grund ist der, dass es ihm gelingt den um sich greifenden Wahnsinn, das Verschwimmen von Echt, Traum, Erinnerung und Wahn so plastisch zu gestalten, dass man auch als Leser*in sehr aufpassen muss, hier eine saubere Trennung beizubehalten.

Der vermutlich aber wichtigste Grund ist, dass die Geschichte einen beängstigenden Bezug zum Hier und Jetzt hat. Klar, wir befinden uns in einem gekapselten Mikrokosmos unter der Erde. Aber erstarkende Faschisten? Regierende, die ihr Volk vor allem als Grundlage ihres eigenen Wohlstands begreifen? Kriege zwischen Nachbar-„Nationen“, die längst nicht mehr wissen, warum sie Krieg führen?

Interessant ist, dass ich in diesem sich entwickelnden Fiebertraum, in dem unser Protagonist zwischen Wahn und Wirklichkeit umhertaumelt, bis zum Ende wenig Vorstellung hatte, wie es zu Ende gehen kann. 1.500 der 1.600 Seiten lassen einen viel vermuten, wenig wissen aber zum Ende hin wird die Verzweiflung, die Aussichtslosigkeit immer greifbarer. Und auf den letzten 100 Seiten wird dann… aber ich will nicht spoilern.

Was ich will ist, Euch das Buch ans Herz legen. Es ist zwar ein echter Schinken, aber wer Sci-Fi und Dystopie, wer geschickt verpakte Systemkritik und eine Story mit vielen unerwarteten Windungen mag, wird das Buch lieben.

Und jetzt kommt ja die Zeit der langen Abende. Was gäbe es da besseres?

 

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