Peripherie

Ich hatte die Tage ein bisschen Zeit und habe mir mal das Buch „Peripherie“ von William Gibson aus dem Regal genommen. Und ziemlich fix ausgelesen.

Gibson ist einer dieser Autoren, die es schaffen, ganz besondere Bücher zu schreiben. Ähnlich wie Stephen King fesseln mich seine Geschichten meist sehr schnell – allerdings sind es in der Regel Sci-Fi-Romane.

Und der größte Unterschied ist vielleicht, dass sich  bei King Geschichten entwickeln: Kleinstadt, alles easy, etwas passiert, es wird immer schlimmer und dann ein großartiges Finale.

Bei Gibson ist das mehr so, als würde man mitten in eine schon laufende Geschichte hineingeworfen. Dinge, die man nicht kennt, weil sie ja erst in der Zukunft erfunden werden, muss man erst mal so hin nehmen – ebenso die Charaktere. Und erst im Laufe der Geschichte beginnt man die „Welt“ zu begreifen und die Geschichte richtig zu erfassen.

Peripherie erzählt dabei die Geschichte einer „nahen“ Zukunft, in der es aber möglich ist, von Individuen aus einer weiter entfernten Zukunft angesprochen zu werden. Nicht Face to Face, sondern in Form von Datenübertragungen. Das kann man sich in etwa so vorstellen, wie im Internet zu surfen, nur das die Gegenseite halt nicht nur örtlich, sondern auch zeitlich verschoben ist.

Das ganze eingebaut in eine Geschichte um Macht, Reichtum, die Frage wie Gesellschaft sich nach einem disruptiven Event, hier „Jackpot“ genannt, entwickelt.

Dabei wird, und hier sind wir wieder eher auch bei King, im Laufe der Geschichte immer deutlicher, dass sich diese nicht anhalten lässt. Protagonisten und Antagonisten sind gefangen in einer Erzählung und diese muss zu Ende gebracht werden.

In diesem Fall wird es dabei schon richtig fesselnd durch die Möglichkeit, die eigene Vergangenheit zu beeinflussen. Damit aber natürlich auch die Zukunft, was dazu führt, dass die Zukunft in der wir leben nicht mehr die sein kann, auf die wir uns in unserer Vergangenheit hin bewegt haben. Klingt komisch? Ist aber so und das ist auch noch ziemlich genial verpackt.

Wer SciFi mag, wird Gibson vermutlich kennen. Wer Gibson noch nicht kennt, sollte mit diesem Buch anfangen, eine Bekanntschaft aufzubauen. Und dabei eintauchen in eine Welt, die weit genug weg ist, um fremd zu sein. Aber auch nah genug um nicht völlig unmöglich zu scheinen.

 

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