Operation Redhead
Wenn Stephen King ein neues Buch ankündigt, bin ich in der Regel sehr früh dabei, eine Vorbestellung zu tätigen. Denn ich weiß, dass wenn ein Buch von ihm erscheint, will ich es lesen.
Das schafft jetzt auch ein zweiter Autor. Und der ist aus Deutschland und wer mich kennt der weiß, dass mir Bücher und Filme aus Deutschland nur sehr, sehr selten gefallen. Was aber noch erstaunlicher ist: Es geht um sein gerade mal zweites Buch.
Kurz bevor ich nach Kanada geflogen bin, erreichte mich eine Nachricht von S. D. Foik. Sein zweites Buch, „Operation Redhead„
wäre jetzt da, ob ich es lesen wollen würde. Und wie bei King war die Antwort ein klares Ja.
Die Entscheidung ist mir auch nicht sonderlich schwer gefallen, da „Ära des Verrats„
für mich Anfang des Jahres ein Überraschungs-Hit war. Ein Buch, dass ich nicht aus der Hand legen konnte.
Dummerweise passte das mit dem zweiten Band vor Kanada nicht mehr und danach kam es, wie es manchmal kommt: Ein Termin jagt den nächsten und plötzlich ist Mitte Juli.
Aber endlich war etwas Zeit. Also ab auf’s Sofa und Band Zwei aufgeschlagen:
Michael Corrigan, Topagent der CIA-Schatteneinheit SCS, wird mit einem unmoralischen Angebot konfrontiert: Julian Assange soll durch Nowitschok sterben – diskret, effizient, spurlos.
Der Preis: diplomatische Immunität für sanktionierte russische Oligarchen.
Gleichzeitig macht sich ein russisches Killerkommando auf den Weg, den ehemaligen russischen Überläufer Skripal in Großbritannien zu vergiften.
In ihren Reihen: Ein Doppelagent, der für Corrigan arbeitet.
Tatsächlich ist es eine direkte Fortsetzung, die zwar theoretisch auch allein stehend gelesen werden kann. In der Kombination aber mehr Spaß macht.
Und wieder spielt S. D. Foik sein Spiel, indem er echte Ereignisse und Personen mit fiktiven vermischt und nebenbei noch einige der echten Akteure beim Namen nennt, während er andere durch einen Alias ersetzt, den man aber sehr leicht erkennen kann.
Drumherum und mittendrin entsteht dann wieder ein sehr guter und spannender Thriller. Der nicht ganz das Tempo des ersten Teils erreicht, dafür aber mehr individuelle Fäden um die eigentliche Geschichte herum spinnt, die am Ende alle mehr oder weniger befriedigend zu einem guten Ende geführt werden.
Wie schon beim ersten Buch war der Pull-Faktor der Geschichte sehr hoch. Immer wieder habe ich das Buch zu Hand genommen, selbst wenn die Zeit nur für ein paar Seiten reichte. Und wieder endet das Buch, wie schon das Erste:
Mit dem dringenden Bedarf nach mehr.
Was durchaus spannend werden kann, denn S. D. Foik hat in meinen Augen mehrere Möglichkeiten, die Geschichte um Agenten, Verrat, Betrug und Politik weiter auszubauen. Und ich bin wirklich neugierig, ob er das macht und einen dritten Band schreibt.
Für den dann gilt, was sonst nur für Stephen King gilt: Ich werde ihn haben wollen, sobald er verfügbar ist.
Und by the way: Ich finde wirklich, dass sich „Ära des Verrats“ und „Operation Redhead“ wirklich gut für eine Serie eignen würden und wünsche dem Autor selbst, dass er eines Tages ein richtig gutes Angebot eines der großen Produktionshäuser bekommt. Denn seine Geschichte muss sich nicht hinter Serien wie Jack Ryan oder Reacher verstecken und sollte auf genau so hohem Niveau produziert werden.
Anyway, ich schweife ab. Wie schon am Ende des ersten Buches gilt:
Absolute Kaufempfehlung für alle, die kluge Agenten-Thriller mögen. Und ein extra Sternchen für Leser*innen, die die Weltgeschichte verfolgen.
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