Heaven’s River

Ende 2019 habe ich ein paar Bücher aus der Bobiverse-Reihe von Dennis E. Taylor verschlungen. Und so dachte ich mir: Hey, warum nicht noch eines? Denn mit „Heaven’s River“ wird die Serie um die körperlosen aber nicht geistlosen „Astronautencomputer“ fortgesetzt. Und da ich ein wenig raus wollte, kam das Hörbuch auf das Hörbuchabspielgerät.

More than a hundred years ago, Bender set out for the stars and was never heard from again. There has been no trace of him despite numerous searches by his clone-mates. Now Bob is determined to organize an expedition to learn Bender’s fate—whatever the cost.

But nothing is ever simple in the Bobiverse. Bob’s descendants are out to the 24th generation now, and replicative drift has produced individuals who can barely be considered Bobs anymore. Some of them oppose Bob’s plan; others have plans of their own. The out-of-control moots are the least of the Bobiverse’s problems.

Undaunted, Bob and his allies follow Bender’s trail. But what they discover out in deep space is so unexpected and so complex that it could either save the universe—or pose an existential threat the likes of which the Bobiverse has never faced.

Fangen wir mal an mit dem, was mir nicht so gefallen hat: Die ersten 3 Bücher enthielten eine süffisante Gesellschaftskritik, die eher unterschwellig daher kam. Im vierten Buch ist das weder unterschwellig, noch süffisant. Und die Ideen, die damit verbunden sind, sind teilweise sinnlos (die „Menschen“ sollen den „Bobs“ das Geld wegnehmen? Im Weltall? Come on.) und wenig lustig.

Ebenso fällt mir unangenehm auf, dass das Buch offensichtlich nur ein Door-Opener zu weiteren Büchern ist, weil sehr viel komplexere Handlungsstränge begonnen werden, als sie das Buch selbst abhandelt.

Die „Kerngeschichte“ lässt dann leider genau das missen, was die ersten 3 Bände so lesenswert gemacht hat. Nämlich eine Fantasie die nicht davor zurückschreckt, sich einfach auf das „wie es sein könnte“ zu konzentrieren, ohne zu fragen „wie ist das möglich“. Die außerirdische Zivilisation um die es diesmal geht, ist sehr seltsam, weil sie zugleich absolut nicht Menschlich ist, aber in Häusern lebt, Bier trinkt und mit Schiffen fährt. Was um so erstaunlicher ist, als das es um Wesen geht, die eigentlich im Wasser leben.

Und auch das „große Finale“, der letzte Plottwist ist leider viel zu früh zu erkennen.

Kommen wir zum Positiven:

Das Buch hat mit trotzdem gefallen. Ja, es hat Schwächen aber es ist eben eine (erwartete) Fortsetzung eines eigentlich genialen Story-Tellings. Wäre dem nicht so, hätte ich das Hörbuch vermutlich nicht zu Ende geschrieben. Und auch die Dinge die mich am Anfang störten, z. B. das es eigentlich kein wirkliches Problem gibt, an dem Bob nicht vorwärts kommt, verliert seinen bitteren Beigeschmack, weil es zugleich hilft, die Geschichte voran zu bringen.

Und, was man vielleicht bedenken sollte: Der Band ist offensichtlich wirklich nur eine Brücke in die Geschichten, die sich da noch abzeichnen. Und so gesehen ist ein Übergang manchmal notwendig.

Fazit?

Das Buch ist nichts für die Leute, die dem Bobiverse nichts abgewinnen konnten. Für Fans der ersten drei Bücher ist es aber, trotz erkennbarer Schwächen, ein Lichtblick. Denn es ist klar, dass Dennis E. Taylor seine Geschichte noch lange nicht zu Ende erzählt hat.

 

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