Gwendys Letzte Aufgabe / Gwendy’s Final Task (Achtung Spoiler!)
Nachdem im September 2021 mit Gwendys Zauberfeder der zweite Teil der Gwendy-Trilogie erschien, kam jetzt der letzte Teil, „Gwendys Letzte Aufgabe„ von Stephen King und Richard Chizmar, heraus. Allerdings dauerte es etwas, bis ich dazu kam, weil ich ja noch mit „The Man in the High Castle“ beschäftigt war.
Jetzt war aber Zeit. Und zwischen den ersten Worten und den letzten Worten der Geschichte, lagen bei mir keine 48h. Der Roman ist schlicht toll und ein perfekter Abschluss für die Gwendy-Serie.
Die deutsche Inhaltsangabe ist natürlich wieder Müll:
Gwendy, inzwischen in einem hohen politischen Amt und für Klimafragen zuständig, begibt sich zu wissenschaftlichen Zwecken in die Erdumlaufbahn. Dabei ist sie aber auf ihrer eigenen geheimen Mission unterwegs. Der Wunschkasten ist zu ihr zurückgekehrt, mächtiger und zerstörerischer denn je. Die Aufgabe, die Welt zu retten, könnte für sie zu einer Reise ohne Rückkehr werden.
Die Englische sehr viel besser:
When Gwendy Peterson was twelve, a mysterious stranger named Richard Farris gave her a mysterious box for safekeeping. It offered treats and vintage coins, but it was dangerous. Pushing any of its seven colored buttons promised death and destruction.Years later, the button box entered Gwendy’s life again. A successful novelist and a rising political star, she was once again forced to deal with the temptation that box represented.Now, evil forces seek to possess the button box and it is up to Senator Gwendy Peterson to keep it from them. At all costs. But where can you hide something from such powerful entities? In Gwendy’s Final Task, “horror giants” (Publishers Weekly) Stephen King and Richard Chizmar take us on a journey from Castle Rock to another famous cursed Maine city to the MF-1 space station, where Gwendy must execute a secret mission to save the world. And, maybe, all worlds.
Und jetzt muss ich Euch um einen Gefallen bitten: Wenn Ihr das Buch, dass wirklich lesenswert ist, lesen wollt, lest hier nicht weiter. Klickt auf den Link und kauft es Euch. Denn ausnahmsweise muss ich mal heftig spoilern.
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Ihr seid noch da? Ok, selber schuld! 🙂
Das Cover der englischen Version „Gwendy’s Final Task“ ist deutlich wertvoller, als das der deutschen Version. Denn wer genau hinsieht, sieht…. einen Turm. Den dunklen Turm?
Diese Diskrepanz kennen wir nur zu gut. Wir erinnern uns mit Schaudern an die ersten 3 Bücher um den dunklen Turm, die in Deutsch „Schwarz“, „Drei“ und „Tot“ hießen und keine Verbindung erahnen ließen. Irgendwie scheint es der deutschen Verlagswelt immer noch nicht bewußt zu sein, dass es den dunklen Turm gibt.
Und das Cover von Gwendys letzter Geschichte gibt uns schon einen Hinweis darauf, was uns Tower-Junkies erwartet. Und oh boy, erwartet uns etwas großes:
Direkt am Anfang der Geschichte treffen wir die Tet Corporation, die eine wesentliche Rolle dabei spielt, Gwendy ihren letzten Auftrag erfüllen zu lassen. Während natürlich die Sombra Corporation versucht, genau das zu verhindern. Und es darf uns auch kein bisschen überraschen, dass deren finstere Helfer, die niederen Männer mit den Gelben Mänteln mit den großen Autos, die Taheen aus Hearts in Atlantis, mit dabei sind. Während wir lernen, was das „Ultimate Wasteland“ ist und Patricia auch nicht fern ist. Wir lernen, dass Corona das Ergebnis des Wirkens der Button Box ist, während sich King es allerdings nicht nehmen lässt, Trump und Fox News die eine oder andere Breitseite zu verpassen.
Im weiteren Verlauf verbindet die Geschichte dann den Derry-Zyklus sehr wirksam mit dem Turm. Während wir auch erfahren, dass die Welt aus Talisman / Black House eine von 12 Welten ist, die die 6 Balken verbinden, in deren Mitte der Turm steht. Oder auch die Black Thirteen. Was wiederum einen interessanten Blick auf Maerlyns Regebogen erlaubt. Und während ein alt bekannter Clown wieder auftaucht, versuchen die Taheen Gwendy auf ihre Seite zu ziehen. Denn nach dem Tot des Crimson King kann nur noch die Button Box den Turm zu Fall bringen.
Für Nicht-Towerjunkies klingt das jetzt alles völlig Bananen. Allerdings kann das Buch auch ein toller Einstieg in die Dark-Tower-Serie sein, wenn man erfahren möchte, was es mit all den Dingen zu tun hat. Was jedoch klar ist, ist die Erfüllung einer Hoffnung aller Towerjunkies:
Die Geschichte um den Dunklen Turm ist noch nicht zu Ende erzählt. Und vielleicht, auch wenn dieses Buch keinen Hinweis darauf gibt, können wir Roland noch ein Mal begegnen. Denn worauf das Buch großen Wert legt:
There are other Worlds than these.
Wow. Dieses kurze Buch, dass am Stück nicht mehr als 7 oder 8 Stunden Lesezeit mit sich bringt, bringt in sich so viel mit, auf das viele Leser*innen gewartet haben dürften. Und gleichzeitig ist es für solche, die sich noch nicht mit dem Turm beschäftigt haben, ein tolles Finale einer spannenden Geschichte, die sich über 3 Bücher bis zu einem wirklich tollen Ende entfaltet.
Ich bin ziemlich angetan.
Und noch ein kleiner Einwurf: Ich mag, dass Stephen King immer Relikte der Zeit einbaut, in der das Buch geschrieben wurde. Und so kommen hier Yoda und die Erschütterung der Macht genauso vor, wie Zoom-Konferenzen.
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