Gang nach Canossa

Gestern Abend habe ich das Buch „Gang nach Canossa: Ein Mann, ein Ziel, ein Abenteuer von Dennis Gastmann zu Ende gelesen. Angefangen hatte ich das schon vor einer ganzen Weile, als ich es geschenkt bekam und das es dann doch länger unfertig im Regal stand, kann schon stutzig machen.

Ich hatte von dem Autor vorher nix gehört, aber das muss ja nix heissen. Reiseromane lese ich nämlich gerne auch wenn ich nicht weiß, wer da gerade reist. Allerdings musste ich mich an die Erzählweise von Gastmann erst gewöhnen. Was vielleicht daran liegt, dass er den Untertitel, vor allem den Abenteuer-Teil, gerne zu betonen versucht. Leider auch bei Trivialitäten.

Was allerdings von der ersten Seite an klar ist: Das Buch versucht ein besseres „Ich bin dann mal weg von Hape Kerkeling zu sein. Und das ist es nicht. Denn während „Ich bin dann mal Weg – das übrigens auch sehr nett verfilmt wurde – sich durch einen sehr schönen und gar nicht albernen Humor auszeichnet, ist „Gang nach Canossa“ irgendwie… man traut sich kaum es zu sagen, aber es ist so: langweilig.

Beide Autoren versuchen in ihren Büchern zu schildern warum sie sich auf den weiten Weg machen und was der Weg mit ihnen macht. Und während man bei Kerkeling nach dem Lesen das Buch schließt und das Gefühl hat ihn angekommen zu wissen, macht man das Buch von Gastmann zu und ist irgendwie froh, dass es endlich vorbei ist.

Das liegt, denke ich, wirklich daran das Gastmann versucht aus wirklich jeder niedergeschriebenen Begegnung etwas besonderes zu machen. Dabei passiert ihm das, was ihm nicht passieren darf: Er kommt gelegenlich doch arg überheblich, wenn nicht gar arrogant rüber. Darüber hinaus ist schon die schiere Anzahl von „Zufällen“ unglaubwürdig.

Jetzt kann man natürlich fragen, warum ich das Buch zu Ende gelesen habe. Die Antwort ist simpel: Die verbleibende Restmenge an Seiten passte zu dem Glas Wein, dass ich trinken wollte.

Wenn man mich jetzt nach einem Fazit fragen würde, würde ich sagen das ist nicht so einfach. Denn auf der einen Seite hat mir persönlich das Buch nicht wirklich gefallen. Auf der anderen Seite musste es sich aber von Seite 1 an mit einem Buch messen, dass mir sogar als Film recht gut gefiel. Ein solcher Vergleich ist immer unfair.

Eigentlich müsste ich an dieser Stelle also dazu raten, beide Bücher zu lesen und sich ein eigenes Bild zu machen. Und ich glaube, genau das ist auch die beste Idee: lest beide Bücher und macht Euch ein eigenes Bild 🙂

 

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