Die Störung

Cover des Buches "Die Störung"
Cover des Buches „Die Störung“

Ich bin ja im Laufe der Zeit ein Fan von „Hard Fiction“ geworden, also Science Fiction die es schwer macht, zwischen Science und Fiction zu unterscheiden. Einer der Autoren, der dafür bekannt ist, ist Brandon Q. Morris.

Also fiel es mir nicht sonderlich schwer, für die abendlichen Hörbuchrunden ein weiteres Buch von ihm auszuwählen:

Die Störung ist dabei der erste Teil einer Trilogie, die sich mit der Frage nach dem Ursprung des Universums und dem Ursprung von uns auseinander setzt:

Weiter als die vier Astronauten der Shepherd-1 ist noch nie jemand ins All vorgestoßen. Das Ziel ihrer Mission: die Entstehung des Kosmos zu beobachten. Ein Schwarm von Sonden soll so ausgerichtet werden, dass mithilfe der Sonne als Linse der Moment des Urknalls sichtbar wird.

Für die Astronomin Christine geht damit ein Traum in Erfüllung. Um so größer ist die Enttäuschung, als über den ersten Bildern ein Schleier liegt, der jede Erkenntnis verhindert. Wie besessen arbeitet sie an einer Lösung, doch als es ihr tatsächlich gelingt, den Schleier zu lüften, sieht sie etwas, das besser verborgen geblieben wäre …

Der Anrisstext führt dabei m. M. n. etwas in die Irre, suggeriert er etwas, das in der Geschichte nicht da ist. Das ist aber nicht tragisch, weil die Story trotzdem oder deswegen viel Spaß gemacht hat. Wer viel Science Fiction konsumiert hat, wird auch nicht übersehen, dass das Buch sich großzügig von bekannten Geschichten wie Solaris, 2001 Odyssee ins Weltall oder einem dritten Film inspirieren ließ. Diesen dritten Film will ich an der Stelle nicht nennen, weil ich damit der Story zu viel von dem vorweg nehmen würde, was sie eigentlich am Ende ausmacht.

Die Reise ins All ist hier im Buch in erster Linie eine Reise, die einen gewissen schizophrenen Charakter verfolgt: Um so weiter wir in die Zukunft vordringen, um so mehr erhoffen wir, von der Vergangenheit zu erfahren. Dabei ist der Übergang zwischen Science und Fiction immer wieder so fließend, dass es schwierig ist zu ermitteln, was wirklich sein könnte und was nicht.

Die Geschichte ist dabei so in sich abgeschlossen, dass sie auch ohne die folgenden Bände stehen bleiben kann – die Fragen, die sich ergeben werden ausreichend beantwortet oder, auf eine passende Art und Weise, offen gelassen.

Der einzige Kritikpunkt wäre vielleicht: Das Ende kommt zu überhastet. Es scheint fast so, als wäre dem Autor die Geschichte entwachsen und irgendjemand hätte drauf bestanden, dass man jetzt aber bitte zum Höhepunkt und Abschluss kommen möge. Ich persönlich hätte dem Buch gerne ein paar Seiten mehr, bzw. dem Hörbuch ein paar zusätzliche Stunden gegönnt.

Aber ist das nicht auch das höchste Kompliment, dass man einer Geschichte machen kann, wenn man sich wünscht, sie wäre (noch) nicht zu Ende?

Aktuell ist das Taschenbuch für 16,99€ bei Amazon erhältlich.

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