Die Geschichte der Bienen

Ich bin immer skeptisch, wenn Bücher zu sehr gehypt werden. Einer der Gründe, warum ich nie Harry Potter gelesen habe, auch wenn es mich freut wie viele Kids damit (wieder) zu Büchern gefunden haben. Ähnlich skeptisch war ich bei „Die Geschichten der Bienen“ von Maja Lunde. Einem der Bücher, die man angeblich unbedingt gelesen haben muss.

Nun gut, im Stapel ungelesener Bücher war ich bei dem Buch angekommen und naja, warum auch nicht. Also habe ich es gelesen:

Mir gefällt, wie das Buch drei getrennte Storylines erzählt und nach und nach zueinander führt. Dabei hat die Autorin sich auch durchaus Mühe gegeben, sich möglichst realistische Elemente zu überlegen. Im Hörbuch ist das noch besser, da hier verschiedene, jeweils gut passende, Stimmen die einzelnen Teile übernehmen.

Unglücklicherweise plätschern zwei der Drei einfach nur vor sich hin. William, Protagonist des „Damals“ ist von der ersten Sekunde an ein unsympathischer, weinerlicher Waschlappen. Und die Abneigung gegen ihn wächst mit jeder Zeile. George macht einen merkwürdig dummen Eindruck: Gleichwohl er weiß, was er falsch macht, er macht es trotzdem falsch. Und Tao? Die super intelligente Frau und Mutter in China, die mit dem Pinsel die Blüten bestäubt und das Geheimnis aller Geheimnisse letztlich lüftet? Die ist so „schwerfällig“ entworfen, dass der Leser ungefähr in der Mitte des Buches sie anschreien will, was des Rätsels Lösung ist.

Dabei gelingt es Maja Lunde leider in keiner der 3 Storylines auch nur den Verdacht von Spannung aufkommen zu lassen. Alle Drei plätschern vor sich hin, keine entwickelt sich zum echten Zugpferd und irgendwann beginnt man zu hoffen, dass es bald vorbei sein mag.

Dabei hat die Geschichte Potential, denn Maja Lunde beginnt daran zu kratzen was passiert, wenn die Bienen sterben und die weltweite Ökonomie zusammen  bricht. Aber sie führt das nicht aus. Sie schafft es nicht, das Elend das auf uns zukommen wird, plastisch werden zu lassen.

Und dann begeht sie den, in meinen Augen, schwersten Fehler: Sie entwickelt ein absolut unglaubwürdiges Happy End.

Klar Fantasy muss nix mit Glaubwürdigkeit zu tun haben. Wenn ich aber versuche eine Geschichte zu erzählen, wie sie sein könnte, so darf auf keinen Fall das Ende anders sein, als es in dem Setting sein würde. Aber genau so ist es hier. Und das gibt dem Buch den Rest.

Meine Meinung?

Nett, es gelesen zu haben. Kein Verlust, wenn man es nicht gelesen hat. Und eigentlich kann man das Geld auch in was anderes investieren.

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