The Forever Purge

Im Jahr 2016 startete die Reihe „The Purge“, die dieses Jahr mit „The Forever Purge“ ihren aktuell jüngsten Spross auf die Kinoleinwand brachte. Wer die Filme nicht kennt:

In den USA in einer alternativen Realität oder nahen Zukunft sind in einer bestimmten Nacht von Sonnenuntergang bis zum Sonnenaufgang praktisch alle Straftaten erlaubt – auch der Einsatz von Waffen. Doch dieses Mal… ist am Ende der Nacht nichts vorbei.

Das, was mich an „The Forever Purge“ fasziniert, ist nicht der Film. Denn der ist praktisch unspektakulär: Eine Gruppe austauschbarer Protagonisten will vor der Gewalt von A nach B fliehen, dabei geht alles schief, was schief gehen kann. Menschen sterben, Happy End.

Was den Film aber dann doch irgendwie bemerkenswert macht, ist die nur noch ganz, ganz dünne Trennwand zwischen Fiktion und Realität. Denn wer den Film sieht, der kann nicht anders, als zuerst an die „Proud Boys“ in den USA, besonders an die Vorfälle in Portland zu denken:

Life imitates Art, Art imitates Life.

Das Problem ist: Wir reden hier nicht von einem Weit-Weg-Problem. Denn auch bei uns gibt es Quer-, Rechts-, und Leer-Denker, die von solchen Szenarien träumen. Bekanntestes Beispiel ist sicherlich die „Gruppe Nordkreuz“ und ihre Fantasie vom Tag X:

Und so wird aus einem eher mittelmäßigen Film plötzlich ein politischer Spiegel. Ein Spiel damit, was passieren kann, wenn die dünne Decke der Zivilisation reißt. Wie gefährlich das politische Spiel der „Konservativen“ ist und wie schnell daraus Chaos und Gewalt erwächst, die sich nicht mehr einfangen lässt.

Am Ende hast Du einen Film gesehen, bei dem Du hoffst, dass er niemals wahr werden wird – und das dumme Gefühl hast, dass die Wahrscheinlichkeit größer ist als Dir lieb ist.