Ready Player Two

Vor ein paar Jahren habe ich das Buch „Ready Player One von Ernest Cline gelesen und für gut befunden. Das Buch sprach mich emotional (Kind der 80er) an und war eine lustige Mischung aus Jugenderinnerungen, gepaart mit einer innovativen Sci-Fi-Story und einer gehörigen Portion Gesellschaftskritik. Kurz um:

Ich mochte es.

Als dann jetzt „Ready Player Two erschien, wanderte es natürlich auf die „to read“ – Liste. Und weil mir der erste Band ja so gut gefallen hat, hab ich es als Hörbuch nach vorne gemogelt.

Ich mache es mal kurz: Wenn Ready Player One vieles richtig macht, macht Ready Player Two fast alles falsch.

Trotzdem habe ich mich „durchgezwungen“, denn die Hoffnung stirbt zuletzt. Aber sie starb dann doch. Das liegt vor allem an drei plus einem Faktoren.

  1. Die Story hat keinen Spannungsbogen. Sie beginnt damit, dass der Sieger aus Band 1, praktisch der reichste Mensch der Welt, uns die ganze Zeit die Ohren mit Selbstmitleid vollheult. Als dann die eigentliche Geschichte beginnt, ist diese ohne jedes auf und ab. Sie ist vorhersehbar bis zum Schluss und zu keinem Moment findet man so wirklich Zugang.
  2. Die Logikfehler des Buches lassen einem das Hirn zu den Ohren raus bluten. Der Autor muss an einigen Stellen seinen Leserinnen und Lesern viel zumuten, damit die Geschichte nicht zu Ende ist. Das fängt eigentlich nach dem Heul-Prolog an, als der Antagonist auftaucht und unseren Helden zu erpressen versucht. Hätte unser Held einfach nein gesagt, wäre die Geschichte zu Ende gewesen. Aus. Vorbei. Geht natürlich nicht. Und ab da wird es nur noch schlimmer.
  3. Die 80er sind toll, aber nicht handlungstragend. Spätestens wenn zum gefühlt 100. Mal erwähnt wird, wer in Ferris macht Blau welche Rolle hatte oder welcher Schauspieler aus welchem Cast noch in welchem Film auftaucht, hat man das Gefühl: Es geht gar nicht um eine Geschichte. Es geht um den Versuch, möglichst viel Popkultur unterzubringen – unerheblich ob es zu der Story beiträgt oder nicht.

Insgesamt kann man nur feststellen: Das Buch ödet seine Leser von der ersten bis zur letzten Zeile an. Und hier kommen wir zum Bonuspunkt: David Nathan als Sprecher passt nicht. Vom ersten bis zum letzten Moment fühlt sich seine Stimme fehl am Platz an.

Lasst es mich so sagen: gehörte Ready Player One zu den besten Bücherne eines Jahres, ist Reday Player Two eines der Schlechtesten. Wenn nicht DAS schlechteste Buch 2021. Und eine völlige Verschwendung von Lebenszeit.

Und wenn Ihr bis hier gelesen habt: Ich hatte Euch schon oben geschrieben, dass es nix taugt. Wenn Ihr meint, dann trotzdem bis zum Ende lesen zu müssen, ist Ready Player Two vielleicht doch was für Euch. Ich hab es ja auch zu Ende gehört 😉

 

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